Nachhaltigkeit & Klimaschutz: CO2-Fußabdruck von Mineralwasser wird immer kleiner

Die Mineralwasserbranche ist sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst und arbeitet seit Jahren an der Optimierung der CO2-Bilanz für Mineralwasser. Ambitionierte Ziele und Maßnahmen verkleinern den CO2-Fußadbruck des Naturprodukts stetig weiter.  Mineralwasser hat bereits heute einen der kleinsten CO2-Fußabdrücke in der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Bis 2030 wollen die deutschen Mineralbrunnen branchenweit klimaneutral wirtschaften.

Statistisch gesehen, decken die Menschen in Deutschland ein Viertel ihrer empfohlenen Flüssigkeitszufuhr von täglich 1,5 Litern mit Mineralwasser. Dies hat einen Anteil am durchschnittlichen persönlichen CO2-Fußabdruck von weniger als 0,25 Prozent. Doch die deutschen Mineralbrunnen wollen noch mehr für die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz tun und sind auf dem Weg, als erste Lebensmittelbranche in Deutschland klimaneutral zu werden.

2021 hat die deutsche Mineralbrunnenbranche ihr Engagement für den Klimaschutz weiter ausgebaut und die Brancheninitiative „Klimaneutralität 2030“ gestartet. Bis spätestens 2030 soll die gesamte Prozesskette von natürlichem Mineralwasser in Deutschland klimaneutral gestellt werden. Darüber hinaus bekennt sich die deutsche Mineralbrunnenbranche zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens.

Ökobilanz von Mineralwasser

Durch eine Vielzahl von Maßnahmen. Die Optimierung der Produktionsprozesse und des Flaschendesigns, die Reduzierung der Flaschen- und Kistengewichte sowie der zunehmende Einsatz von PET-Einwegflaschen mit hohem Recyclinganteil haben die Ökobilanz für das Naturprodukt Mineralwasser signifikant verbessert.

Darüber hinaus gelingt es immer mehr Mineralbrunnen ihre nach Vermeidung und Reduktion verbleibenden CO2-Emissionen zu kompensieren und ihr Unternehmen bzw. ihre Marken klimaneutral zu stellen.

Wie bei jedem anderen Lebensmittel, lässt sich auch für Mineral- und Leitungswasser der CO2-Fußabdruck errechnen und in einer Klimabilanz ausweisen. Bei der Abfüllung, Flaschenproduktion, Distribution und der Einkaufsfahrt des Verbrauchers wird bei Mineralwasser Energie aufgewendet und dadurch CO2 in die Umwelt emittiert. Für Leitungswasser lassen sich allerdings keine einheitlichen Aussagen hinsichtlich der Ökobilanz treffen. Der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen hängen entscheidend von der Art und dem Umfang der Wasseraufbereitung und -desinfektion ab, die regional sehr unterschiedlich sein kann.

Ökologischen Verantwortung

Die Mineralbrunnenbranche ist im Gegensatz zu vielen anderen Segmenten im deutschen Lebensmittelmarkt nach wie vor stark von lokalen und regionalen Mineralwasserangeboten geprägt. Damit sind die für die Distribution vom Hersteller zum Handel anfallenden CO2-Emissionen deutlich kleiner als in Marktsegmenten, die von nationalen und internationalen Anbietern dominiert werden.

Höhere Produktivität bei der Herstellung, konstruktive Veränderungen in der Flaschengestaltung und Energieeinsparungen bei der Produktion haben die CO2-Bilanz der PET-Flasche in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Insbesondere konnte das Gewicht vergleichbarer PET-Einwegflaschen von ursprünglich zirka 50 bis 80 Gramm auf das heute gängige Gewicht von 12 bis 35 Gramm reduziert werden. Diese Gewichtsreduzierung fand analog auch bei den Getränkekästen statt.

Die seit Anfang 1990 eingesetzten PET-Mehrwegflaschen sind aus Gründen der Stabilität schwerer. Sie können aber auch 25-mal wieder befüllt werden. Mehrwegflaschen, in der Regel so genannte Pool-Flaschen, die von unterschiedlichen Brunnen genutzt werden können, sind insbesondere dann umweltfreundlich, wenn sich der Verbraucher für kurze Transportwege, das heißt für Mehrwegkästen von lokalen oder regionalen Anbietern, entscheidet.

Gebrauchte PET-Getränkeflaschen werden zunehmend zu neuen Trinkflaschen verarbeitet

Das Angebot von PET-Einwegflaschen mit steigendem Einsatz von recyceltem Material, die die CO2-Emissionen spürbar reduzieren, ist in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen. Das „Bottle-to-Bottle-Recycling“, ein ressourceneffizientes Verfahren, das signifikante Mengen von Wasser und Erdöl und damit bis zu 50 Prozent Energie zur Herstellung neuer PET-Flaschen spart, schreddert sortierte PET-Flaschen in PET-Flakes, die in einem mehrstufigen Prozess zu lebensmitteltauglichem Rezyklat (rPET) verarbeitet werden, um daraus neue PET-Flaschen herzustellen.

Inzwischen werden in Deutschland verstärkt PET-Einwegflaschen mit einem Recyclinganteil von 100 Prozent angeboten. Allerdings lag der Recycling-Anteil bei PET-Einwegflaschen 2019 deutschlandweit „nur“ bei 34,4 Prozent. Der zunehmende Wettbewerb um den begehrten Recycling-Rohstoff verhindert einen höheren Recycling-Anteil. Durch die hohe Nachfrage gänzlich anderer Branchen wie die Folien- (29 Prozent) und Textilindustrie (21 Prozent) sowie anderer Verpackungshersteller (13 Prozent) liegt der Preis für lebensmittelechtes PET-Regranulat über dem PET-Neumaterial. Weitere Informationen zum „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2019“ finden Sie bei der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.

Auch in 2021 ist die Nachfrage nach dem PET-Rezyklat höher als das Angebot. Dieser Zustand treibt den Preis nach oben und zwingt viele Getränkeunternehmen anstelle von Altplastik Neuware zu kaufen. Vor diesem Hintergrund fordern fordern namhafte Getränkehersteller einen gesetzlich abgesicherten vorrangigen Zugriff auf die über den Handel und das Pfandsystem eingesammelten Flaschen. PET-Altmaterial, das für den erneuten Direktkontakt mit Lebensmitteln geeignet und aufgearbeitet wurde, dürfe nicht für andere Branchen abgezweigt werden, damit aus dem Rezyklat einer Getränkeflasche auch wieder eine Getränkeflasche werden kann. Ungeachtet dessen ist in den kommenden Jahren mit einem weiteren starken Anstieg des r-PET-Anteils bei PET-Flaschen der deutschen Mineralbrunnenbranche zu rechnen.

Klimaneutrales Mineralwasser

Immer mehr Anbieter von Mineralwässern haben über den zunehmenden Einsatz von r-PET hinaus in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet, durch Vermeidung und Reduzierung des Treibhausgases, ihren CO2-Fußabdruck über die gesamte Prozesskette zu verringern. Mit einem zertifizierten Klimaschutzpartner haben sie eine CO2-Klimabilanz nach anerkannten Methoden erstellt. Auf Basis dieser Ökobilanz gelingt es immer mehr Mineralbrunnen ihre nach Vermeidung und Reduktion verbleibenden CO2-Emissionen durch Kompensationszahlungen in seriöse zertifizierte Klimaschutzprojekte komplett auszugleichen.

Durch den Kauf dieser Ausgleichszertifikate wird den Mineralbrunnen bestätigt, dass andernorts durch ihre finanzielle Beteiligung an einem zertifizierten Klimaschutzprojekt – beispielsweise Ersatz eines Braunkohlekraftwerks durch ein Wasserkraftwerk – CO2 in Höhe der verbleibende Restmenge eingespart wurde. Da der Klimawandel ein globales Problem ist, ist es nicht entscheidend, wo auf der Welt entstehende CO2-Emissionen kompensiert werden, sondern dass sie kompensiert werden. Wichtig ist, dass es sich bei den Kompensationsprojekten um eine zusätzliche Klimaschutzmaßnahme handelt, die zu allen ohnehin vorhandenen und geplanten (staatlichen) Maßnahmen, Projekten und Initiativen ergänzend hinzukommen. Alle zertifizierten Projekte werden daher von unabhängigen Sachverständigen, wie dem TÜV, SGS oder anderen, regelmäßig überprüft.

Damit sind Unternehmen bzw. Marken, die mit dem Hinweis „klimaneutral“ werben, entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Verpackung, Abfüllung bis hin zum Transport, nicht emissionsfrei aber rechnerisch klimaneutral. Die Produkte klimaneutraler Marken haben durch die zertifizierte Kompensation der verbleibenden CO2-Restemissionen keine das Klima beeinflussende Wirkung. Um klimaneutral zu werden, betrachten diese Mineralbrunnen nicht nur die direkten und indirekten Emissionen am Standort (Scope 1 und 2), sondern auch die durch Lieferanten und Partner verursachten indirekten Emissionen (Scope 3).

Mit der Erstellung einer aussagefähigen CO2-Bilanz beginnt aber für die Mineralbrunnen zeitgleich das regelmäßige Monitoring, die Prozesse im Unternehmen ständig nach weiteren CO2-Reduktionsmöglichkeiten zu untersuchen, um den verbleibenden CO2-Footprint, der jährlich durch entsprechend zertifizierte Klimaschutzprojekte zumeist in Entwicklungsländern kompensiert werden muss, systematisch und kontinuierlich zu verringern.

 

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