Da bekommt „verantwortungsvolles Trinken“ eine ganz neue Bedeutung: Mineralwasser.

Rein, reichhaltig, richtig gut: Mineralwasser! Sebastian Rau, diplomierter Geologe und Experte für Mineral- und Heilwasser beim SGS Institut Fresenius, nimmt uns mit unter die Erde und erklärt: „Die Natürlichkeit von Mineralwasser ist keine bloße Werbeaussage, sondern ein im Rahmen geologischer Prozesse entstandenes Qualitätsmerkmal.“ Wer Mineralwasser trinkt, entscheidet sich bewusst für ein Naturprodukt, dessen charakteristische Zusammensetzung nicht verändert oder verbessert werden muss, da es bereits in seinem natürlichen Zustand höchste Qualitätsstandards erfüllt.

Mehr Lebensmittelsicherheit ist nicht möglich. Im Interview erklärt Sebastian Rau, diplomierter Geologe und Experte für Mineral- und Heilwasser beim SGS Institut Fresenius, warum natürliches Mineralwasser das reinste Getränk auf dem Markt ist.

Mineralwasser wird als besonders „natürlich” bezeichnet. Was bedeutet das genau?

Sebastian Rau: Mineralwasser ist in der Tat ein wunderbares Naturprodukt. Es ist ein Lebensmittel, das nicht ‚gemacht‘, sondern in der Natur gefunden wird. Es stammt aus unterirdischen Quellen, die häufig tief in der Erde liegen. Auf seinem langen Weg durch verschiedene Gesteinsschichten wird das Wasser gefiltert und von eventuellen Verschmutzungen befreit. Gleichzeitig nimmt es Mineralstoffe aus den durchströmten Gesteinen auf. Diese Prozesse der Reinigung und Mineralisierung dauern Jahrzehnte bis Jahrtausende und machen jedes Mineralwasser einzigartig. Natürliches Mineralwasser ist daher eines der wertvollsten Geschenke der Natur.

Ist Mineralwasser also wirklich so „natürlich“, wie es beworben wird?

Sebastian Rau: Absolut! Die Natur stellt uns ein hygienisch einwandfreies Wasser mit lebensnotwendigen Mineralstoffen und einem hervorragenden Geschmack zur Verfügung. Mineralwasser-Quellen sind von Natur aus vor mikrobiologischen und chemischen Verunreinigungen geschützt. Gleichzeitig reichern Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Hydrogencarbonat und Sulfat das Wasser an. Künstliche Zusatzstoffe oder chemische Behandlungen sind völlig unnötig und tabu. Mehr Natürlichkeit geht nicht.

Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es, um die Natürlichkeit von Mineralwasser sicherzustellen?

Sebastian Rau antwortet: „Die Bezeichnung ‚natürliches Mineralwasser‘ ist in vielen Ländern der Erde gesetzlich geschützt. Das bedeutet, dass strenge Anforderungen gestellt werden, um diese Bezeichnung tragen zu dürfen. So muss Mineralwasser beispielsweise immer aus einer geschützten Grundwasserquelle stammen, die regelmäßig auf ihre Reinheit und Qualität geprüft wird. Mineralwasser darf im Wesentlichen nicht aufbereitet oder mit Zusatzstoffen versetzt werden, außer mit CO₂, um Mineralwasser mit Kohlensäure herzustellen. Daneben ist lediglich die schonende und natürliche Entfernung von störenden Inhaltsstoffen wie Eisen und Mangan erlaubt. Verbraucher:innen können sich daher sicher sein, dass das Mineralwasser wirklich rein und unverfälscht ist. Ständige Kontrollen garantieren, dass ein hochwertiges Naturprodukt in die Flaschen abgefüllt wird. Für die gesetzlichen Regelungen rund um natürliches Mineralwasser gibt es in Deutschland sogar ein eigenes Gesetz: die Mineral- und Tafelwasserverordnung.

Warum ist es so wichtig, dass Mineralwasser nicht aufbereitet wird?

Sebastian Rau: Weil genau darin seine Besonderheit liegt. Natürliches Mineralwasser zeichnet sich durch seine ursprüngliche Reinheit aus, an der es nichts zu verbessern gibt. Auf seinem Weg durch unterschiedliche Gesteinsschichten wird das Wasser gereinigt und nimmt wertvolle Mineralstoffe auf – und das ganz ohne menschliches Zutun. Es ist sozusagen ein perfekter Naturprozess, der keiner technischen Nachbearbeitung bedarf.

Im Gegensatz dazu ist Trinkwasser ein alltägliches Versorgungsprodukt. Es stammt aus verschiedenen Ursprungsquellen, häufig aus Grundwasser geringerer Tiefe, Uferfiltrat, Flüssen oder Seen. Um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten, muss es teilweise aufwendig aufbereitet werden, bevor es als Leitungswasser an die Verbraucher:innen weitergegeben wird. Dafür werden zahlreiche Verfahren wie Filtration, die Zugabe von Chemikalien zur Enthärtung, Chlorung zur Desinfektion oder andere technische Maßnahmen eingesetzt. Leitungswasser ist somit kein natürlich belassenes Produkt.

Welche Rolle spielen Gesteinsschichten und die Geologie bei der Entstehung von Mineralwasser?

Sebastian Rau antwortet: „Das vom Wasser durchströmte Gestein spielt eine extrem wichtige Rolle bei der Mineralisierung und beim Schutz des Mineralwassers. Wenn Regenwasser in den Boden eindringt und versickert, durchläuft es die lokal verbreiteten Erdschichten, zum Beispiel Sand, Kies, Kalk- oder sogar Vulkangestein. Dabei wird es gefiltert und nimmt Mineralien auf. Daneben gibt es auch wasserundurchlässige Schichten, zum Beispiel aus Ton. Sie wirken wie eine Schutzbarriere gegen Verunreinigungen von der Oberfläche. Jeder durchströmte Gesteinstyp hat einen einzigartigen Einfluss auf das Mineralprofil des Wassers. So gibt Kalkstein dem Wasser beispielsweise Calcium, während Sandstein eher Magnesium liefert. Dieses natürliche Zusammenspiel macht jedes Mineralwasser zu einem einzigartigen Produkt. In Deutschland gibt es mehr als 500 regionale Mineralwässer mit jeweils charakteristischer, natürlicher Zusammensetzung der Mineralstoffe und einem einzigartigen Geschmack.

Was genau ist also in Mineralwasser enthalten, was in anderen Getränken nicht zu finden ist?

Sebastian Rau antwortet: „Der geologische Ursprung und die natürliche Herkunft machen den Unterschied und sind für die jeweiligen Charakteristika verantwortlich. Mineralwasser kann eine Vielzahl natürlicher Mineralstoffe in signifikanter Menge enthalten, die für unseren Körper lebensnotwendig sind. Und das alles ohne Zusatzstoffe. Mineralwasser ist das einzige Lebensmittel mit einer amtlichen Anerkennung. Um diese hohe Qualität zu bestätigen, werden mehr als 200 Einzeluntersuchungen über einen langen Zeitraum durchgeführt und die Ergebnisse durch regelmäßige Kontrollen überprüft.

Was ist dein persönlicher Tipp, wenn es um natürliches Mineralwasser geht?

Sebastian Rau: Jeder Mensch hat eigene Vorlieben. Mal ist es der besondere Geschmack, mal die Zusammensetzung der mineralischen Inhaltsstoffe und mal die besondere Eignung für eine bestimmte Ernährungsweise. Und oft lieben die Menschen vor allem Produkte mit regionalem Bezug. Erfreuen Sie sich an der Vielfalt, aus der Sie gezielt auswählen können. Studieren Sie das Etikett mit den transparenten Informationen zur Herkunft und zu den enthaltenen Mineralstoffen. Vergleichen Sie verschiedene Mineralwässer und entdecken Sie Ihren persönlichen Favoriten. Dabei sollten Sie sich bewusst machen, dass es sich nicht um ein beliebiges Getränk, sondern um ein reines Naturprodukt handelt.

Diese Ursprünglichkeit verdient Wertschätzung. Wenn man sich vor Augen führt, wie lange das Wasser für seine Entstehung gebraucht hat, trinkt man es nicht nur als Durstlöscher, sondern als das, was es ist: ein echtes Stück Natur.

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